Die Pflege und Betreuung der Bewohner und Bewohnerinnen wird immer komplexer. Bewältigung eng getakteter Tagesabläufe gehört zur Realität.
Dabei schleichende Veränderungen bei den Bewohnenden nicht nur zu erkennen, sondern auch zielgerichtet zu dokumentieren, damit die tatsächlich erbrachten Leistungen letztendlich codiert und abgerechnet werden können, stellt viele Institutionen vor Herausforderungen. Nicht erfasste Leistungen führen zu fehlenden monetären Einnahmen, zusätzlich belastet dies die Pflege, weil die Leistungen zwar erbracht werden, aber im Stellenplan aufgrund fehlender Erfassung nicht berücksichtigt werden.
In Gesprächen mit diversen Institutionen und Fachpersonen und aufgrund durchgeführter Tätigkeitserhebungen, kann aufgezeigt werden, dass im Alltag bei Bewohner: innen oft mehr Leistungen erbracht werden, als aufgrund der aktuellen Einstufung abgerechnet werden.
Mögliche Gründe hierfür sind:
· Die Pflegedokumentation wird als zusätzlich belastend wahrgenommen, wichtige Veränderungen werden nicht dokumentiert. Leistungen, welche erbracht werden, werden nicht erkannt oder können aufgrund fehlender Nachweisbarkeit nicht verrechnet werden.
· BESA-Know-how besteht nur bei einzelnen Personen in der Institution. Coaching findet nicht ausreichend statt, standardisierte Prozesse zur Dokumentation können nicht durchgesetzt werden.
· Einstufung wird durch eine zentrale Stelle, weg von den Abteilungen vorgenommen. Der Bezug zur effektiven Leistungserbringung ist nicht ausreichend vorhanden.
· Zurückhaltende Codierung aufgrund Unsicherheiten und Ängsten, bspw. damit keine Rückstufung der Krankenkasse erfolgen
Um schleichende Veränderungen und daraus resultierende Mehr- oder Minderleistungen ableiten zu können, braucht es klare und abgestimmte Prozesse betreffend der Pflegedokumentation und BESA Einstufung. Die erbrachten Leistungen sollten aus der Dokumentation einfach ableitbar sein und dadurch über den BESA-Katalog soweit als möglich alltagsgetreu abgebildet werden. Dies wiederum stellt sicher, dass die Einstufung weitestgehend dem benötigten Bedarf entsprechen, wodurch der Stellenbedarf für die pflegerischen Leistungen von der Einstufung abgeleitet und geplant werden kann.