Die Spitex Emmen gestaltet ihre Zukunft aktiv

Kontinuierlich steigende Leistungen, die Suche nach qualifiziertem Personal und der Kostendruck der öffentlichen Hand prägen die Entwicklung der Spitex-Organisationen quer durch die Schweiz. Vorstand und Geschäftsleitung der Spitex Emmen haben sich intensiv mit der aktuellen Situation, den Veränderungen im Umfeld und den Trends auseinandergesetzt und in einem Strategieprozess die Weichen für die künftige Positionierung und erfolgreiche Weiterentwicklung gestellt.

Der Strategieprozess wurde in vier Phasen durchgeführt. Vorbereitend zur Klausurtagung wurden von der
Geschäftsleitung insbesondere Markt- und Umfeld-Analysen erarbeitet, um mit einer soliden Ausgangslage
in die Diskussion einzusteigen.

Vorstand und Geschäftsleitung haben sich auf den Workshop zielgerichtet vorbereitet. Um die Kreativität und das unternehmerische Denken zu fördern war zum Beispiel eine Fragestellung: «Wenn die Spitex Emmen Ihre private Firma wäre, welche Geschäftsideen/welche Massnahmen würden Sie prüfen, um den langfristigen Erfolg Ihrer Firma sicherzustellen?».

Mit einer PESTEL-Analyse wurde im Rahmen des Workshops eine Makrosicht erarbeitet, die Resultate der gängigen SWOT-, Markt- und Mitbewerberanalysen diskutiert wie auch die demographische Entwicklung der Region gewürdigt. Und als integraler Teil der Analysephase haben Vorstand und Geschäftsleitung ihre Einschätzung der strategischen Positionierung mit einer Online-Umfrage einfliessen lassen (siehe Box rechts).
Alle diese erarbeiteten Analysen wurden in der Klausurtagung konsolidiert, eine Synthese gebildet und daraus die strategischen Stossrichtungen abgeleitet.

Die abgeleiteten 25 Stossrichtungen zielen auf eine Weiterentwicklung und strategische Positionierung der Spitex Emmen in allen Dimensionen des Unternehmens: Das künftige Angebot und Kundengruppen, die Qualität, die Attraktivität der Spitex Emmen für die Mitarbeitenden, die Infrastruktur, die Finanzen wie auch die strategische und operative Führung.

Online-Einschätzung der strategischen Position
Die Keller Unternehmensberatung AG setzt zur Vorbereitung von Strategie-Workshops schon seit mehreren
Jahren eine laufend weiterentwickelte Online-Befragung der strategischen (Vorstand, Verwaltungs- und
Stiftungsrat) und der operativen Leitung ein. Mit auf die Spitex zugeschnittenen Fragen werden sämtliche
Aspekte des Unternehmens bzw. der Institution in zwei Ebenen abgefragt: Wie wird die aktuelle Situation
eingeschätzt und wo wird strategischer Handlungsbedarf gesehen.

Diese Online-Vorbereitung auf den Strategie-Workshop hat sich in mehreren Beziehungen sehr bewährt:
Einerseits leitet sie die Teilnehmenden des Workshops an, sich intensiv mit der Situation des Betriebes auseinanderzusetzen und damit auf den Workshop vorzubereiten, anderseits erhalten alle mit der Auswertung ein umfassendes Bild, wie von den Teilnehmenden die Positionierung und der strategische Handlungsbedarf eingeschätzt werden und wo grössere Differenzen in den Beurteilungen bestehen. Dies erlaubt, den Workshop sehr effizient und zielgerichtet zu führen und damit qualitativ gute Resultate zu erreichen.

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4 Fragen an Cornelia Nellen, Präsidentin der Spitex Emmen



Frau Nellen, welches war Ihre Motivation, diesen Strategieprozess zu starten?
Die Geschäftsleiterin unserer Spitex fiel im Januar 2021 krankheitshalber aus. Durch diesen Ausfall wurde ich plötzlich stark in die operative Führung miteinbezogen und musste dabei feststellen, dass die operative Ausrichtung in vielen Bereichen nicht zukunftsorientiert war. Meiner Einschätzung nach wären wir den Herausforderungen der demografischen Entwicklung, des Fachkräftemangels und der Position als öffentliche Spitex im Wettbewerb mit den privaten Spitexen nur schwer gewachsen gewesen.

Die innerbetrieblichen Abläufe waren dem starken Wachstum, welche unsere Spitex in den letzten 5 Jahren durchlaufen hatte, nicht angepasst worden. Zudem musste ich feststellen, dass der Vorstand in den letzten zwei Jahren über die vielen Wechsel in den Teams und in Führungspositionen falsch oder gar nicht informiert worden war und eine Art Angstkultur den Spitex Alltag dominierte. Für mich war deshalb klar, dass wir uns als Vorstand Gedanken über die Zukunft der Spitex machen mussten.

Wurden Ihre Ziele mit der Klausurtagung erreicht?
Absolut – wir erarbeiteten einen 5-Jahres-Strategie-Plan mit, wie ich glaube, realistischen Zielsetzungen.
Die Zielsetzungen wurden nach Dringlichkeit und Wichtigkeit priorisiert. Wir wurden in 2 Tagen gefordert, aber auch motiviert und gestärkt. Die professionelle Begleitung half uns, strukturiert und zielorientiert vorzugehen. Die Dokumentation durch die Keller Unternehmensberatung ist hilfreich und sehr gut nutzbar.

Dürfen Sie uns verraten, welche Massnahmen für Sie besonders wichtig sind?
Wir definierten im Strategieworkshop drei Haupt-Stossrichtungen: Angebot/Kunden, Mitarbeitende, Infrastruktur. In den jeweiligen Stossrichtungen sind diverse Massnahmen nach Prioritäten festgehalten, diese werden nun regelmässig auf die Priorität überprüft.

Wie gehen Sie vor, um eine nachhaltige Wirkung dieses Strategieprozesses zu erreichen?
Wir haben eine Prioritätenliste mit Massnahmen festgelegt, Verantwortlichkeiten definiert und den Zeitrahmen festgelegt. In den «Jours fix» mit der neuen Geschäftsleitung wird der Stand der Projekte regelmässig thematisiert und besprochen. Ein fixes Traktandum bei den Vorstandssitzungen zeigt uns den Stand der Projekte auf.

Frau Nellen, herzlichen Dank für das Gespräch. 


Spitex Emmen
Die Spitex Emmen ist als Non-Profit-Spitex im Auftrag der Gemeinde für eine bedarfsgerechte Hilfe und Pflege zu Hause verantwortlich. Die Spitex wurde 1929 als Verein Krankenpflege und Familienhilfe gegründet. Heute beschäftigt die Spitex Emmen über 66 Mitarbeitende, welche sich 44 Vollzeitstellen teilen. Die Leistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner von Emmen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: Im Jahr 2021 wurden rund 28’000 pflegerische und 12’000 hauswirtschaftliche Stunden erbracht.

www.spitex-emmen.ch

Keller Unternehmensberatung AG

Unsere Beraterinnen und Berater verfügen alle über eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie eigene Branchenerfahrung. Zahlreiche Projekte und Beratungsaufträge entwickeln unser Know-how und unsere Kompetenz kontinuierlich weiter. Wir verfolgen zudem die Entwicklungen der Branche, um frühzeitig neue Trends und Anforderungen aufnehmen zu können.

Qualität für unsere Kunden

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel. Wir legen Wert auf eine hohe Qualität unserer Beratungsleistungen und Produkte. Unsere Firma ist seit über 10 Jahren ISO-zertifiziert und arbeitet ständig daran, ihre Prozesse und Beratungsleistungen weiter zu verbessern.

Unternehmensstrategie systematisch gestalten

Die Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie ist unabdingbar, wenn sich das Unternehmen nicht zufallsgetrieben entwickeln soll. Eine transparente Ausgangslage, ergänzt z.B. durch eine Einschätzung durch die VR- und GL-Mitglieder mit einer Online-Umfrage, bildet die Basis für die folgende kreative Entwicklungsarbeit.

Wirkungsvolle Unternehmenssteuerung

Die Etablierung eines zeitgemässen Budgetprozesses, der Aufbau eines etwas bewegendes Controllings und Reportings gehören zu den Basisinstrumenten der finanziellen Führung. Verschiedene anerkannte Instrumente, wie zum Beispiel REKOLE® bei den Spitälern und Kliniken, werden aber nach wie vor ungenügend genutzt. Warum?

Messen Sie sich mit den Besten

Die Keller Unternehmensberatung AG verfügt über vielfältige Erfahrungen im Benchmarking von Spitälern, Kliniken, Psychiatrien sowie Alters- und Pflegezentren. Die Benchmarks beinhalten vielfach umfassende Leistungs-, Kosten- und Ressourcenkennzahlen und erlauben, sich und seinen eigenen Betrieb sehr schnell zu positionieren. Mit HEBES Heim-Benchmarking Schweiz steht eine moderne Internet-Lösung zur Verfügung.

Machen Sie die Prozesse schlank und sicher

Die erfolgreiche Optimierung der Prozesse scheitert nicht an der Wahl der Managementmethode. Wichtiger sind: Engagement des Managements, Zielklarheit, verbindliche Verantwortlichkeiten, echte Verfügbarkeit der Schlüsselpersonen, konstruktive Kooperation zwischen den Bereichen, eine gute Kommunikation, Einbezug der Betroffenen, professioneller Einsatz von Instrumenten zur Prozessanalyse und das konsequente Messen der Resultate.

ICT-Strategie entwickeln und umsetzen

Mit einer Abstützung der ICT-Strategie auf die Unternehmensstrategie stellen Sie sicher, dass die Mittel wirkungsvoll und auf das Business ausgerichtet eingesetzt werden. Die Strategie legt den Grundstein für die zu realisierenden Weiterentwicklungen, neue Projekte oder Optimierung der Infrastruktur.

Projekt- und Projektportfolio-Management

Projekte sauber strukturiert abzuwickeln bedingt Erfahrungen im Projektmanagement. Voraus geht immer die Erarbeitung eines klaren, verbindlichen Projektauftrages (Projektcharter). Unsere Berater verfügen über hohe Kompetenzen im Projektmanagement und Projektcontrolling, nicht nur von ICT-Projekten.

Qualität ist unser Credo