Einführung von ST Reha in der Rehaklinik Hasliberg

Neues Klinikinformationssystem, neues Angebot internistische und onkologische Rehabilitation und ein neues Tarifsystem: Im Jahreswechsel 2021/22 durfte die Rehaklinik Hasliberg gleich mehrere grössere Projekte umsetzen.

Die Einführung von ST Reha erfolgte dabei im interdisziplinären Team aus verantwortlichen Leistungserbringern aus Ärzteschaften, Therapien und Pflege. Gleichzeitig waren auch die Finanzen und ICT der Michel Services direkt eingebunden. Über die Michel Services konnte von Erfahrungen der Michel Gruppe aus der Einführung von TARPSY bei der Privatklinik Meiringen profitiert werden. Weiter waren mit den GL-Mitgliedern der Rehaklinik die wesentlichen Akteure involviert, um die den drei Projekten neues KIS, neues Angebot und neues Tarifsystem übergeordneten Fragestellungen effizient koordinieren zu können.

Das Projekt wurde entlang einer Konzept-, einer Umsetzungs- und eine Einführungsphase abgewickelt. Die Keller Unternehmensberatung durfte als externe Projektleitung die Aktivitäten koordinieren und Erfahrungen aus gleichartigen Projekten (Wechsel Tarifsystem) einbringen.

Im Projekt am meisten Zeit aufgewendet wurde für die Konzeption: Um für die Abrechnung nach ST Reha die richtigen Fallmerkmale und Leistungsdaten zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort nachvollziehbar vorliegend zu haben, wurden die Prozesse und Dokumentationsschritte entlang dem Patientenpfad, d.h. vom Eintritt über den Aufenthalt bis zum Austritt, aufgenommen, wo nötig angepasst und in Bezug auf ST Reha festgehalten. In der Konzeption zeigten sich einzelne Lücken und Verbesserungspotentiale, die so frühzeitig adressiert werden konnten. Mögliche Prozessanpassungen wurden diskutiert, verabschiedet und nach Bedarf die Systeme diesbezüglich angepasst. Zusammen mit dem neuen KIS konnten gleich auch einzelne Abläufe optimiert und für die Leistungserbringer vereinfacht werden, Schulungen zum KIS und ST Reha konnten zum Teil kombiniert werden. Aus der Parallelität der Projekte resultieren so auch gewisse Synergien.

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Interview mit Dr. med. Salih Muminagic, CEO und Chefarzt Rehaklinik Hasliberg



Inzwischen ist ST Reha in der
Rehaklinik Hasliberg als Tarifsystem aktiv. Was waren kurz nach der Einführung die grössten Herausforderungen?
Die Datenflüsse so zu konzipieren, dass die grosse Mehrheit der Datenbearbeitungsprozesse automatisch ablaufen. Wir haben eine kantonale Aufnahmepflicht für alle Patientinnen und Patienten in den von uns angebotenen Reha-Arten. Das gilt normalerweise auch für diejenigen Patienten, die ein Standardprogramm mit den in diesen Reha-Arten gemäss ST Reha minimal geforderten 450 Min./Woche nicht erfüllen können. Das bedeutet aber nicht, dass diese Patienten weniger aufwändig sind. Sie brauchen einfach mehr ärztlicher und pflegerischer Ressourcen und diese sind leider in der vorgegebenen Minuten gar nicht abgebildet (nur die Therapien zählen). Ich finde es problematisch, dass die pflegerischen und ärztlichen Leistungsminuten bei den Mindestminuten (Basisleistungen) nicht mitzählen und bin überzeugt davon, dass es diesbezüglich eine Korrektur im Tarifsystem brauchen wird.

Welche Themen rund um ST Reha beschäftigen Sie im Moment weiterhin?
Der noch nicht ausgehandelte Tarif, wir rechnen mit dem Arbeitstarif ab. Bei angebrochenen Wochen entstehen in der Regel Probleme mit der Mindest-Minuten, so dass wir den ganzen Eintrittsprozess neu definieren mussten. Die Kostengutsprachenregelungen sind nach wie vor unklar und nicht einheitlich geregelt, manche Krankenkassen erteilen uns eine Kostengutsprache «nach ST-Reha-Tarif» (für alle bei uns enthaltenen Reha-Arten), manche Krankenkassen erteilen weiterhin die Kostengutsprache explizit nur für eine beantragte Reha-Art.

Ich stelle fest, dass der administrative Aufwand leider weiter ansteigt. Die Kodierung und die rechtzeitige Assessmenterfassung sind viel wichtiger geworden, wir mussten mittlerweile sogar eine zusätzliche Medizinische Controllerin anstellen. Die Tarifpartner wollen mehrheitlich von solchen Mehrkosten nichts hören.

Welchen positiven Nutzen für die RehaklinikHasliberg ziehen Sie aus dem Tarifwerk oder aus dem damit verbundenen Projekt?
Auch wenn wir noch nicht die Baserate ausgehandelt haben, gehen wir auf Grund der letzten Offerten der Tarifpartner davon aus, dass wir uns mit der Baserate sukzessive an die anderen Kliniken annähern werden. Als eine kosteneffektive und kostengünstige Klinik könnten wir davon profitieren, wenn der Tarif für die gleichen Produkte sich zwischen der Kliniken allmählich angleichen würde.
Abschliessend darf gesagt werden, dass wir dank dem Projekt einen weiteren wichtigen Schritt in der angestrebten Digitalisierung gemacht haben. Die Mitarbeitenden sind sich der Tarif- und Kostenthematik noch bewusster geworden. Auch haben wir die Prozessabläufe nochmals verfeinert. Der Geschäftsleitung war es ein wichtiges Anliegen, dass die Einführung neues KIS, neues Angebot und neues Tarifsystem von den Mitarbeitenden mitgetragen werden kann und setzte ein grosses Augenmerk auf eine stete Kommunikation und Information. Wir von der Geschäftsleitung sind mit dem Projektabschluss sehr zufrieden, ein grosses Dankeschön geht an die Mitarbeitenden und an die Projektverantwortlichen der Keller Unternehmensberatung AG.


Die Rehaklinik Hasliberg
Die Klinik liegt auf 1100 m ü. M. im Berner Oberland inmitten der einzigartigen Berglandschaft des Haslitals. Seit über 100 Jahren bietet dieses Haus einen Ort der Ruhe, Erholung und Gastfreundschaft.
Die Klinik ist im Bereich der psychosomatischen, muskuloskelettalen, internistischen und onkologischen Rehabilitation tätig und bietet 75 Betten. Ein qualifiziertes Team von Spezialistinnen und Spezialisten der Medizin, Psychosomatik, Pflege, Physio- und Ergotherapie begleitet und unterstützt auf dem Weg zur erfolgreichen Rehabilitation.

www.rehaklinik-hasliberg.ch

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Die Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie ist unabdingbar, wenn sich das Unternehmen nicht zufallsgetrieben entwickeln soll. Eine transparente Ausgangslage, ergänzt z.B. durch eine Einschätzung durch die VR- und GL-Mitglieder mit einer Online-Umfrage, bildet die Basis für die folgende kreative Entwicklungsarbeit.

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