Der Reusspark, Zentrum für Pflege und Betreuung in Niederwil (AG) stand vor der Herausforderung, ein System zur Bewohnerdokumentation zu evaluieren. Aufgrund der jüngsten Publizität über die Beschaffungsvorhaben und der daraus entstandenen Sensibilisierung der Öffentlichkeit entschied der Reusspark, die Evaluation nach dem gültigen Submissionsdekret des Kantons Aargau durchzuführen.
Die Leitung des Reusspark liess sich in dieser Angelegenheit durch die Keller Unternehmensberatung AG unterstützen, nicht zuletzt infolge eigener Ressourcenknappheit und fehlendem Know-How bei IT-Submissionen, vor allem aber auch aufgrund der grossen Erfahrungen, die das Beratungsunternehmen ausweist.
Zur Anwendung gelangte das sogenannte Einladungsverfahren. Zu Beginn wurden aus einer Marktanalyse 4 Teilnehmende ausgewählt und zur Angebotserstellung eingeladen. Die bei verschiedenen Evaluationen bewährten Instrumente kamen auch beim Reusspark zum Einsatz.
Der Berater machte sich auf der Basis von Interviews ein Bild über die Abläufe und die Erfordernisse der Dokumentation und erstellte den Anforderungskatalog. Der Fokus der elektronischen Bewohnerdokumentation im Reusspark liegt hauptsächlich auf der Unterstützung der pflegerischen Abläufe und der Dokumentation diverser Assessments. Auch das gesamte Verordnungswesen ist wichtig. Aktuell noch eher im Hintergrund lag der Wunsch nach Funktionalitäten in den Bereichen Planung von Aktivierungstherapien sowie Teilnahme an Kursen (Bewohneragenda). Auch das Berichtswesen steht eher im Hintergrund, welches der wohl grösste Unterschied zu klinischen Informationssystemen in Akuthäusern darstellt.
Das Anforderungsprofil bildete zusammen mit einem Projekt-Basisdokument die Evaluationsunterlagen, welche nach einer Vernehmlassungsrunde durch den Projektsteuerungsausschuss abgenommen wurden. Die Evaluationsunterlagen wurden den Teilnehmenden zugestellt. Durch die Beantwortung des Anforderungskatalogs und der Angaben im Preisblatt wurde die Vergleichbarkeit der Angebote sichergestellt.
In den Evaluationsschritten Angebot (mit beantwortetem Anforderungskatalog und Preisblatt), Anbieterpräsentation und Referenzbesuch wurde das wirtschaftlich günstigste Angebot ausgewählt. Das Ergebnis der Evaluation wurde allen Teilnehmenden mitgeteilt. Es erfolgte keine Einsprache durch einen unterlegenen Teilnehmenden, womit der Weg zur Umsetzung frei geworden ist.