Markt- und Umfeldanalyse für das Alters- und Pflegeheim Wattenwil

Der Markt und die Angebote im Bereich Wohnen und Pflege im Alter sind die letzten Jahre deutlich in Bewegung geraten. Einerseits sind neue Wohn- und Lebensformen entstanden wie zum Beispiel das Betreute Wohnen, oder erweiterte Dienstleistungsangebote erlauben, länger in den eigenen vier Wänden wohnhaft zu bleiben. Aber auch neue Player wie zum Beispiel Immobilien-Investoren haben diesen Markt und ein mögliches Investitionspotenzial entdeckt. Für die langfristige Ausrichtung des Alters- und Pflegeheims Wattenwil ist deshalb die künftige Nachfrage nach den Plätzen und Angeboten ein zentraler Aspekt.

Eine Markt- und Umfeldanalyse sollte die Daten liefern, um die Entscheide zur Angebotsentwicklung zu erleichtern. Nicht weniger relevant für die innovative Weiterentwicklung des Angebotsportfolios sind die wirtschaftlichen Aspekte. Entscheidend ist die Fähigkeit zur nachhaltigen Refinanzierung von zukunftsgerichteten Investitionen. Eine interne Analyse des Betriebs sollte Hinweise für die Optimierung des hauseigenen Potentials geben.

Die Keller Unternehmensberatung AG durfte für die Stiftung eine Markt-und Umfeld-Analyse erarbeiten.

Stärken und Schwächen der Mitbewerber kennen lernen
Die Umweltanalyse beinhaltet eine vertiefte Analyse der regionalen Mitbewerber. Mit welchen Angeboten sind sie in den Regionen präsent? Für das Alters- und Pflegeheim Wattenwil wurden fünf umliegende Alters-und Pflegeheime analysiert, um einen Eindruck über die Mitbewerber zu erhalten. Insbesondere ein Neubau und das künftige Angebot dieses Betriebes mussten in die Beurteilung einbezogen werden. Aber auch die Spitex organisation und weitere Leistungserbringer wurde in die Analyse integriert.

Demographische Entwicklung analysieren
Die geburtenstarken Jahrgänge (die sogenannten Babyboomer) werden die nächste grosse Gruppe der künftigen Nutzer von Wohnformen im Alter und damit auch von Alters- und Pflegeheimen sein. Um den künftigen Bedarf an Betten des Alters- und Pflegeheims abzuschätzen, wurde für verschiedene Regionen des Einzugsgebiets eine Bevölkerungsprognose, abgestützt auf kantonale Prognosedaten erarbeitet. Die nachfolgende Grafik zeigt eindrücklich, dass am Standort des Alters- und Pflegeheims Wattenwil im oberen Gürbetal die Altersgruppe 80+ in den nächsten Jahren markant wachsen und sich bis ins Jahr 2035 verdoppeln wird.

Da die Bevölkerungsstruktur von Gemeinde zu Gemeinde stark variieren kann – zum Beispiel aufgrund der Bautätigkeiten der letzten Jahrzehnte – wurde die Prognose für alle Gemeinden des definierten Einzugsgebietes erarbeitet.

Bettenbedarf ableiten
Die Abschätzung des Bettenbedarfs ist mit einigen Unsicherheiten verbunden. In einigen Kantonen, nicht aber im Kanton Bern, bestehen neuere OBSAN-Studien, welche zumindest auf Ebene Kanton Hinweise zum künftigen Bettenbedarf geben. Prägend für den Bettenbedarf sind insbesondere die Überlegungen, welche Verschiebungen in den ambulanten Bereich erfolgen werden, was wiederum abhängig ist von der Verfügbarkeit geeigneter Wohnformen und dem entsprechenden Pflegeangebot (in der Regel von der Spitex) im Einzugsgebiet.


Trends interpretieren
Als Abschluss der Analysephase und Überleitung in die Strategie-Entwicklung gilt es, die bestehenden oder sich abzeichnenden Trends zu interpretieren wie zum Beispiel die künftige Entwicklung von neuen Wohnformen (Wohnen mit Dienstleistungen) im ländlichen Gebiet des oberen Gürbetals oder das voraussichtliche Verhalten der Babyboomer-Generation, wenn das Wohnen im eigenen Haushalt erschwert oder verunmöglicht wird. Mit den erarbeiteten Grundlagendaten wurde ein wichtiger Baustein für die Entwicklung der Unternehmensstrategie aufbereitet.

Fragen an Ulrich Zimmermann, Präsident des Stiftungsrates



Herr Zimmermann, hat Ihnen diese Markt- und Umfeldanalyse neue Erkenntnisse gebracht oder zumindest Ihre Einschätzungen bestätigt?
Die Markt- und Umfeldanalyse hat mit konkreten und plausiblen Daten meine Einschätzungen bestätigt. Insofern hat sie auch wichtige Impulse zur Umsetzung einer langfristigen Strategie geliefert.

Was hat Sie am meisten überrascht?
Die Bevölkerungsprognose der Einwohnerinnen und Einwohnern der Altersgruppe 80+ im oberen Gürbetal.

Die Ergebnisse dieser Analyse sind in den Strategieprozess der Stiftung eingeflossen. Konnten daraus konkrete Handlungsfelder abgeleitet werden?
Die Analyse hat die Aufteilung des Angebots in verschiedene Handlungsfelder sehr erleichtert und Umsetzungsprojekte können sich auf die erhobenen Daten abstützen.

Welche weiteren Rahmenbedingungen waren für Sie in der Strategie-Entwicklung ausserdem noch wichtige Einflussfaktoren?
Die Vorgaben der politischen Behörden und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, beeinflussen die Strategie des Alters- und Pflegeheims Wattenwil sehr entscheidend. Die Analysen der Keller Unternehmensberatung AG haben aber auch Entwicklungsmöglichkeiten ausserhalb eines relativ stringenten Regulativs aufgezeigt.

Vielen Dank für das kurze Gespräch.


Alters- und Pflegeheim Wattenwil
Das Alters- und Pflegeheim Wattenwil bietet ein Zuhause für 90 wenig-, mittel- oder schwerpflegebedürftige Seniorinnen und Senioren, die aus physischen, psychischen oder sozialen Gründen nicht selbständig in einer Familie oder anderen Gemeinschaft leben können oder wollen. Das Alters- und Pflegeheim befindet sich in zwei getrennten Liegenschaften an bevorzugter Hanglage mit weitem Blick auf das Stockental, in das Gürbetal und auf die Berner Alpen. Die Trägerschaft fürs Alters- und Pflegeheim Wattenwil wurde von der Dr. Ludwig Meyer Stiftung Wattenwil am 1. Januar 2002 übernommen. Die Stiftung wurde durch die Schenkung des Wattenwiler Arztes Ludwig Meyer ins Leben gerufen. Zwischen 1904 und 1944 führte der Gönner in der Gemeinde Wattenwil eine Landpraxis und war gleichzeitig Chefarzt im damaligen Bezirksspital Wattenwil.

 www.aphw.ch

Keller Unternehmensberatung AG

Unsere Beraterinnen und Berater verfügen alle über eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie eigene Branchenerfahrung. Zahlreiche Projekte und Beratungsaufträge entwickeln unser Know-how und unsere Kompetenz kontinuierlich weiter. Wir verfolgen zudem die Entwicklungen der Branche, um frühzeitig neue Trends und Anforderungen aufnehmen zu können.

Qualität für unsere Kunden

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel. Wir legen Wert auf eine hohe Qualität unserer Beratungsleistungen und Produkte. Unsere Firma ist seit über 10 Jahren ISO-zertifiziert und arbeitet ständig daran, ihre Prozesse und Beratungsleistungen weiter zu verbessern.

Unternehmensstrategie systematisch gestalten

Die Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie ist unabdingbar, wenn sich das Unternehmen nicht zufallsgetrieben entwickeln soll. Eine transparente Ausgangslage, ergänzt z.B. durch eine Einschätzung durch die VR- und GL-Mitglieder mit einer Online-Umfrage, bildet die Basis für die folgende kreative Entwicklungsarbeit.

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Die Etablierung eines zeitgemässen Budgetprozesses, der Aufbau eines etwas bewegendes Controllings und Reportings gehören zu den Basisinstrumenten der finanziellen Führung. Verschiedene anerkannte Instrumente, wie zum Beispiel REKOLE® bei den Spitälern und Kliniken, werden aber nach wie vor ungenügend genutzt. Warum?

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Die Keller Unternehmensberatung AG verfügt über vielfältige Erfahrungen im Benchmarking von Spitälern, Kliniken, Psychiatrien sowie Alters- und Pflegezentren. Die Benchmarks beinhalten vielfach umfassende Leistungs-, Kosten- und Ressourcenkennzahlen und erlauben, sich und seinen eigenen Betrieb sehr schnell zu positionieren. Mit HEBES Heim-Benchmarking Schweiz steht eine moderne Internet-Lösung zur Verfügung.

Machen Sie die Prozesse schlank und sicher

Die erfolgreiche Optimierung der Prozesse scheitert nicht an der Wahl der Managementmethode. Wichtiger sind: Engagement des Managements, Zielklarheit, verbindliche Verantwortlichkeiten, echte Verfügbarkeit der Schlüsselpersonen, konstruktive Kooperation zwischen den Bereichen, eine gute Kommunikation, Einbezug der Betroffenen, professioneller Einsatz von Instrumenten zur Prozessanalyse und das konsequente Messen der Resultate.

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Mit einer Abstützung der ICT-Strategie auf die Unternehmensstrategie stellen Sie sicher, dass die Mittel wirkungsvoll und auf das Business ausgerichtet eingesetzt werden. Die Strategie legt den Grundstein für die zu realisierenden Weiterentwicklungen, neue Projekte oder Optimierung der Infrastruktur.

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Projekte sauber strukturiert abzuwickeln bedingt Erfahrungen im Projektmanagement. Voraus geht immer die Erarbeitung eines klaren, verbindlichen Projektauftrages (Projektcharter). Unsere Berater verfügen über hohe Kompetenzen im Projektmanagement und Projektcontrolling, nicht nur von ICT-Projekten.

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