Die Pro Senectute Aargau hat sich im Frühjahr 2020 entschieden, mit einer zu erarbeitenden Unternehmensstrategie die mittel- und langfristige Entwicklung der Stiftung systematisch zu planen und auf die sich auch in diesem Umfeld verändernden Bedürfnisse und Erwartungen auszurichten. Natürlich mit dem Ziel, dass Pro Senectute Aargau auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen will.
Mit über 1’200 entschädigten Mitarbeitenden und 800 Freiwilligen ist die Pro Senectute Aargau eine wichtige Institution im Kanton, welche sich auf Beratung und Dienstleistungen für die über 120’000 Menschen im Kanton im Alter über 65 Jahre fokussiert.
Jedes Jahr werden mehrere tausend Senioren in Sozialhilfe beraten oder individuelle Finanzhilfe ausbezahlt. Über 150’000 Stunden in Hauswirtschaft und Betreuung werden geleistet, Mahlzeiten geliefert, und mit vielen Sport-, Kurs- und Freizeitangeboten für die Gesundheit und den sozialen Austausch im Alter gesorgt. Auch bietet Pro Senectute Unterstützung beim Ausfüllen der Steuererklärung, bei administrativen Tätigkeiten (Zahlungen erledigen, Umgang mit Sozialversicherungen) und beim Begleiten von Demenzbetroffenen und ihren Angehörigen. Die Stiftung finanziert sich zu über 65% aus ihren Dienstleistungen, zu 25% aus öffentlichen Mitteln (Leistungsverträge) und aus Spenden und Legaten.
Strategie soll helfen, Ziele zu erreichen
Eine Strategie beschreibt die Mittel und Wege, die eine Institution wählt, um ihre Ziele zu erreichen. Sie ist damit ein Schritt in einem übergreifenden Managementprozess. In diesem Rahmen müssen die Vision und die Mission eines Unternehmens und die Anforderungen, die Eigentümer oder Geschäftsleitung sowie andere Stakeholder an das Unternehmen richten, in konkrete Massnahmen überführt werden.
Der Prozess der Strategieentwicklung soll letztlich dazu dienen, dass die Unternehmensziele erreicht werden. Die Stiftung muss dafür Sorge tragen, ihre finanziellen Mittel zu erhalten. Die Senioren wollen Dienstleistungen haben, wie es ihren Erwartungen entspricht. Die Mitarbeitenden wollen motiviert sein und Sinn und Zufriedenheit bei ihrer Arbeit erfahren.
Strategien machen Vorgaben und Ziele verständlich
Die Strategie gibt die Richtung und die Prioritäten vor, die für alle Führungskräfte und Mitarbeitende relevant sind. Deshalb muss die Strategie für alle möglichst verständlich sein. Denn sie erklärt, warum Geschäftsleitung und Mitarbeitende bestimmte Massnahmen und Aktionen durchführen.
Phasen des Strategie-Prozesses
Der Strategie-Prozess einer Unternehmung umfasst folgende vier Phasen:
- Analyse (Umwelt-, Unternehmensanalyse)
- Entwicklung (Vision, Werte, Strategien)
- Umsetzung (Massnahmenplan, Anpassung Strukturen, Prozesse)
- Controlling (Strategisches Controlling)
Umfassende Analysephase als Grundlage
Die Geschäftsleitung von Pro Senectute Aargau hat unter Moderation der Keller Unternehmensberatung AG eine umfassende Auslegeordnung zur Institution und der Umwelt erarbeitet und damit eine solide Basis für die Strategie-Diskussion gelegt, in welcher die relevanten Stossrichtungen ausgearbeitet wurden.
Im gemeinsamen Workshop mit dem Stiftungsrat wurde die von der Geschäftsleitung erarbeitete Auslegeordnung mit einer PESTEL-Analyse aus Makro-Sicht verifiziert und die vorgeschlagenen strategischen Massnahmen kritisch geprüft und bereinigt.
Die Arbeit beginnt!
Der Strategieprozess konnte im Herbst mit der Verabschiedung durch die Stiftungsgremien erfolgreich abgeschlossen werden. Für die nächste Strategieperiode wurden rund 30 strategische Massnahmen definiert, welche nun in den nächsten 5 Jahren schrittweise mit entsprechenden Projekten angegangen und umgesetzt werden.
Erfolgsfaktoren für eine solide Strategie
Zusammenfassend sind folgende Faktoren für einen erfolgreichen Strategieprozess wichtig:
• Berücksichtigung aller strategierelevanten Perspektiven (nebst den Kunden auch Mitarbeitende, Prozesse, Finanzen)
• Sorgfältige, systematische Analysen der Stärken und Schwächen der Institution, aber auch des Umfeldes (Markt, Mitbewerber)
• Klare, verbindliche Formulierung der Strategie (Stossrichtungen, strategische Massnahmen)
• Enges Zusammenspiel Stiftungsrat und Geschäftsleitung
• Kommunikation der Strategie auf allen Hierarchieebenen
• Berücksichtigung der Unternehmenskultur und der Change-Aspekte
• Sicherung der Umsetzung durch Einbindung der Strategie in den periodischen Planungs- und Controllingprozess