Workshop «Fachkräftemangel»

Aktuell sind mehr als 11’000 Pflegestellen nicht besetzt. 40% der Pflegenden steigen aus ihrem Beruf aus. Die neuste Obsan-Studie zeigt auf, dass in den nächsten Jahren mehr als 20’000 zusätzliche Pflegestellen zu besetzen sind. Das «Risiko Fachkräftemangel» ist Realität geworden. Besonders hart betroffen sind dabei die Psychiatrischen Kliniken. Thomas Mauchle, HR-Berater bei der Keller Unternehmensberatung AG, durfte bei der Triaplus AG einen Workshop zum Thema «Fachkräftemangel» moderieren.


Fragen zum Workshop an Daniel Mohr, Bereichsleiter Pflege Klinik Zugersee und Mitglied der Geschäftsleitung

Herr Mohr, was waren für Sie die Beweggründe, einen Workshop zum Thema «Fachkräftemangel» durchzuführen?

Der schweizweite Fachkräftemangel in der Pflege betrifft auch unsere Klinik. Entscheidend ist, wie wir als Betrieb darauf reagieren. Dabei müssen wir versuchen die Frage zu beantworten, wie die Situation abgefedert werden kann und was zu tun ist, damit wir als Arbeitgeber auch langfristig attraktiv bleiben. Die beiden Hauptthemen sind Mitarbeitergewinnung und Mitarbeitererhalt. Dafür braucht es verschiedene Sichtweisen aus unterschiedlichen Organisationseinheiten und da ist das Format Workshop sehr gut geeignet.

Besonders beeindruckend war, dass am Workshop Mitarbeitende, die direkt mit den Patientinnen und Patienten arbeiten, und auch der CEO teilgenommen haben. Welche Überlegungen stehen dahinter?

Mir war es besonders wichtig, die verschiedenen Perspektiven zusammenzubringen, um die Herausforderungen mit einem Rundumblick angehen zu können. Nebst dem CEO und drei Basismitarbeitenden waren die Leiterin HR sowie die oberen Pflegekaderpersonen am Workshop beteiligt. Ich denke, es ist uns damit gelungen, gute und konstruktive Vorschläge aus allen Hierarchiestufen in den Massnahmenkatalog aufzunehmen. Für die Basismitarbeitenden war es wichtig, dass sie sich einbringen konnten und gehört wurden. Für die Kaderpersonen der verschiedenen Stufen war es hilfreich, die Sichtweisen aus dem Tagesgeschäft abholen zu können. Ich bin überzeugt, dass die getroffenen Massnahmen bei der Umsetzung auf eine breite Akzeptanz stossen werden, weil sie gemeinsam und über alle Hierarchiestufen entwickelt wurden.

Die Triaplus AG ist ein modernes Unternehmen und bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits heute fortschrittliche und attraktive Anstellungsbedingungen. Konnten Sie trotzdem neue Ideen entwickeln?

Natürlich müssen auch wir uns als Klinik innerhalb der ökonomischen Rahmenbedingungen bewegen und wir haben in den letzten ein, zwei Jahren bereits Vieles auf den Weg gebracht, z.B. eine Erhöhung der Pflegestellen per 2021. Ein anderes Beispiel ist die Anpassung unseres Ausbildungskonzeptes Pflege HF, das geeigneten Personen ermöglicht, das HF Studium in verkürzter Zeit innerhalb 2,5 oder 2 Jahren zu durchlaufen. Zudem besteht neu die Möglichkeit, die Ausbildung HF zu einem lebenskostendeckenden Lohn mit einer anschliessenden Verpflichtungszeit zu absolvieren.

Nebst vielen kleineren Schritten wie die Intensivierung der Massnahme, dass Mitarbeitende andere Mitarbeitende anwerben, resultieren aus dem Workshop auch grundlegende strukturelle Ansätze. So planen wir nun ein Projekt, bei dem wir die Abläufe auf den Stationen unter dem Lean-Ansatz anschauen werden mit dem Ziel, Stress im Arbeitsalltag zu reduzieren. Gleichzeitig werden wir analysieren, ob jede Berufsgruppe im Tagesgeschäft die richtige Tätigkeit ausführt – das Stichwort hier ist Skill- und Grademix interprofessionell.

Wie stellen Sie sicher, dass die erarbeitenden Ideen erfolgreich umgesetzt werden?

Durch die strukturierte Begleitung im Workshop konnte ein Katalog mit insgesamt 15 Massnahmen erarbeitet werden. Diese sind verbindlich an die verantwortlichen Personen adressiert und mit einem Ampelsystem hinterlegt, inklusive klarer Timeline. Die Hauptarbeit hat also erst jetzt richtig begonnen und da sind wir nun alle gefordert.

Herr Mohr, vielen Dank für das Gespräch.

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Kurzportrait der Triaplus AG

Die Triaplus AG vereint die psychiatrische Grundversorgung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in den Kantonen Uri, Schwyz und Zug. Sie bietet über die Kantonsgrenzen hinweg eine koordinierte ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlung.

Zur Triaplus AG gehören die folgenden Organisationseinheiten:
• Klinik Zugersee, Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie
• Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Uri
• Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Schwyz
• Ambulante Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Zug
• Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) Uri
• Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) Schwyz
• Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) Zug

Die Ambulatorien verteilen sich mit rund zehn Standorten über das gesamte Konkordatsgebiet und stellen die Versorgung der Einwohnerinnen und Einwohner der drei Konkordatskantone sicher. Sie stehen allen Interessierten für Auskünfte, Beratungen und Therapien offen.

Die Klinik Zugersee, Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie ist die stationäre Einrichtung der Triaplus AG. Die behindertengerecht ausgestattete Klinik bietet Menschen mit unterschiedlichen psychiatrischen Erkrankungen Hilfe und Unterstützung. Professionalität, der Einsatz moderner Therapieverfahren und Inter-disziplinarität kennzeichnen das therapeutische Handeln.

www.triaplus.ch

Keller Unternehmensberatung AG

Unsere Beraterinnen und Berater verfügen alle über eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie eigene Branchenerfahrung. Zahlreiche Projekte und Beratungsaufträge entwickeln unser Know-how und unsere Kompetenz kontinuierlich weiter. Wir verfolgen zudem die Entwicklungen der Branche, um frühzeitig neue Trends und Anforderungen aufnehmen zu können.

Qualität für unsere Kunden

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel. Wir legen Wert auf eine hohe Qualität unserer Beratungsleistungen und Produkte. Unsere Firma ist seit über 10 Jahren ISO-zertifiziert und arbeitet ständig daran, ihre Prozesse und Beratungsleistungen weiter zu verbessern.

Unternehmensstrategie systematisch gestalten

Die Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie ist unabdingbar, wenn sich das Unternehmen nicht zufallsgetrieben entwickeln soll. Eine transparente Ausgangslage, ergänzt z.B. durch eine Einschätzung durch die VR- und GL-Mitglieder mit einer Online-Umfrage, bildet die Basis für die folgende kreative Entwicklungsarbeit.

Wirkungsvolle Unternehmenssteuerung

Die Etablierung eines zeitgemässen Budgetprozesses, der Aufbau eines etwas bewegendes Controllings und Reportings gehören zu den Basisinstrumenten der finanziellen Führung. Verschiedene anerkannte Instrumente, wie zum Beispiel REKOLE® bei den Spitälern und Kliniken, werden aber nach wie vor ungenügend genutzt. Warum?

Messen Sie sich mit den Besten

Die Keller Unternehmensberatung AG verfügt über vielfältige Erfahrungen im Benchmarking von Spitälern, Kliniken, Psychiatrien sowie Alters- und Pflegezentren. Die Benchmarks beinhalten vielfach umfassende Leistungs-, Kosten- und Ressourcenkennzahlen und erlauben, sich und seinen eigenen Betrieb sehr schnell zu positionieren. Mit HEBES Heim-Benchmarking Schweiz steht eine moderne Internet-Lösung zur Verfügung.

Machen Sie die Prozesse schlank und sicher

Die erfolgreiche Optimierung der Prozesse scheitert nicht an der Wahl der Managementmethode. Wichtiger sind: Engagement des Managements, Zielklarheit, verbindliche Verantwortlichkeiten, echte Verfügbarkeit der Schlüsselpersonen, konstruktive Kooperation zwischen den Bereichen, eine gute Kommunikation, Einbezug der Betroffenen, professioneller Einsatz von Instrumenten zur Prozessanalyse und das konsequente Messen der Resultate.

ICT-Strategie entwickeln und umsetzen

Mit einer Abstützung der ICT-Strategie auf die Unternehmensstrategie stellen Sie sicher, dass die Mittel wirkungsvoll und auf das Business ausgerichtet eingesetzt werden. Die Strategie legt den Grundstein für die zu realisierenden Weiterentwicklungen, neue Projekte oder Optimierung der Infrastruktur.

Projekt- und Projektportfolio-Management

Projekte sauber strukturiert abzuwickeln bedingt Erfahrungen im Projektmanagement. Voraus geht immer die Erarbeitung eines klaren, verbindlichen Projektauftrages (Projektcharter). Unsere Berater verfügen über hohe Kompetenzen im Projektmanagement und Projektcontrolling, nicht nur von ICT-Projekten.

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