Das Zentrum Sunnegarte in Bubikon durfte Ende 2019 einen Neubau beziehen. Die mit den räumlichen Veränderungen verbundenen Anpassungen in den Abläufen und der Organisation wurden nach dem Umzug gefestigt und wo nötig im 2020 angepasst. Die zwischenzeitig etablierten Prozesse wurden im Frühling 2021 mit einer Arbeitszeitenanalyse auf Optimierungspotentiale überprüft.
Auf den bereits für die Pflegedokumentation im Einsatz stehenden Mobiltelefonen wurden hierzu mittels der Lösung 2CARE während der Erhebungsperiode kontinuierlich die effektiven Zeiten zu den verschiedenen Tätigkeiten in der Pflege erfasst, laufend auf korrekte und vollständige Erfassung überprüft und anschliessend ausgewertet. In der Überlagerung ergibt sich ein Bild über den typischen Tagesverlauf:

Für Frau Bach, Bereichsleitung Betreuung und Pflege im Zentrum Sunnegarte, von Interesse waren neben den Unterschieden in den Aktivitäten zwischen dem geschützten Wohnen und den übrigen Wohnbereichen vor allem der Zeitanteil für KVG-Pflege je Bewohner im Vergleich zur jeweiligen Einstufung, der Zeitaufwand für Betreuung und Pension und den dabei im Detail ausgeführten Aktivitäten, Aufwände und zeitliche Verteilung der Rapporte und die Auslastung der Nachtwache. Mit den auf Basis der gesammelten Daten erstellten Auswertungen konnten die Fragestellungen adressiert und im Rahmen eines Workshops diskutiert werden.
Beispielsweise konnten Vermutungen aus dem Pflegeteam, dass im Zentrum Sunnegarte im geschützten Wohnen der Betreuungsaufwand absolut und je Bewohner deutlich höher liegt als in den übrigen Bereichen, zahlenbasiert klar nachgewiesen werden. Dagegen eher überraschend war, dass sich auch zwischen den beiden anderen Wohnbereichen der zeitliche Aufwand für die Betreuung unterscheidet, sowohl vom Volumen her wie auch im Tagesverlauf.
Der Vergleich der Wohnbereiche lieferte quer durch alle Analysen diverse Impulse um voneinander zu lernen, Unterschiede zu verstehen, aber auch mögliche Handlungsfelder zu eruieren.
Anhand der Analyse konnte weiter auch aufgezeigt werden, welche Aktivitäten die Nachtwache während ihrer Schicht typischerweise wahrnimmt. Von Interesse waren dabei insbesondere das Ausmass und die zeitliche Verteilung der Präsenzzeiten oder Aktivitäten, die nicht direkt mit pflegerischen Leistungen verbunden waren. Ziel war eine Abschätzung zu ermöglichen, inwieweit der Nachtdienst noch freie Kapazitäten aufweist, um in naher Zukunft auch für weitere, sich in Aufbau befindende, Wohn- und Betreuungsformen bereichsübergreifend tätig sein zu können.