Übergabe nach Einsatz als Interim-CFO bei der Zurzach Care AG

Dieter Schwarzer, Keller Unternehmensberatung AG, durfte von anfang August 2022 bis Ende März 2023 die Funktion als Interim-CFO bei ZURZACH Care wahrnehmen. Auf den 1. Dezember 2022 trat Francesca Valveri die Nachfolge als CFO beim Unternehmen an.

Frage an Serge Altmann,
bis 31. März 2023 Group CEO, ZURZACH Care

Herr Altmann, die Wahrnehmung der Funktion des CFO ad interim konnte mit der Besetzung der CFO-Stelle, einer Schlüsselfunktion in der Unternehmensleitung, abgeschlossen werden. Was waren Ihre
Überlegungen, dass Sie die Funktion des CFO bis zur definitiven Besetzung interimistisch führen liessen?

Für mich war wichtig, dass der Know-how-Transfer an die neue Stelleninhaberin möglichst vollständig sichergestellt werden konnte, denn der Vorgänger hatte die Entwicklungen der Unternehmung über die letzten 13 Jahre in verschiedenen Funktionen, zuletzt als CFO, begleitet und dementsprechend besass er ein äusserst fundiertes Wissen. Dieses Wissen galt es so umfassend wie möglich in der Übergangsphase zu erhalten und an die definitive Stelleninhaberin zu übergeben.

Ausserdem war es für mich wichtig, dass die regelmässige Rapportierung der Finanzthemen sowohl in der
Unternehmensleitung als auch im Tagesgeschäft möglichst lückenlos und unterbruchsfrei erfolgen konnte.

Interview mit Francesca Valveri,
CFO, ZURZACH Care

Frau Valveri, Sie haben Ende des letzten Jahres Ihre neue Funktion als CFO bei ZURZACH Care angetreten und können bereits auf einige Monate bei Ihrer neuen Arbeitgeberin zurückblicken. Was fällt Ihnen spontan zu Ihrer Einstiegszeit ein?

Ich habe eine Belegschaft vorgefunden, die mich als Neuling im Gesundheitswesen äusserst positiv aufgenommen und eingeführt hat. Diese positive Einstellung hat die Einarbeitung und den Know-how-Transfer für mich sehr angenehm gemacht. Auch hatte ich den Eindruck, dass kritische Fragen meinerseits als Inspiration und nicht als Fragen einer Branchenfremden aufgenommen wurden.

Überdies war ich etwas überrascht vom aktuellen Stand der Umsetzung von Digitalisierungsthemen. Da einige administrative Prozesse noch auf dem Papierweg abgewickelt werden, war für mich rasch klar, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen noch lange nicht abgeschlossen sein wird.

Ferner habe ich festgestellt, dass die Themen Wirtschaftlichkeit und Optimierungen im Sinne einer
qualitativ hochstehenden Patientenbehandlung eng aufeinander abgestimmt werden müssen.

Sie kommen aus der Industrie: Worin unterscheidet sich die Funktion des CFO im Gesundheitswesen gegenüber jener in der Industrie?
Der grösste Unterschied ist, dass strategische Entscheidungen und auch die daraus hervorgehende strategische und operative Planung des Geschäfts stark durch externe Faktoren beeinflusst werden können. Gesetzesänderungen und Anpassungen von Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen können unter Umständen ein grosses finanzielles Risiko bedeuten. Die Planung von Risiken und Szenarien wird umso wichtiger, um die Zukunft möglichst richtig einschätzen zu können.

Was für mich ebenfalls neu war, war die fehlende Gestaltungsfreiheit beim Preis, denn dieser kann im
Gegensatz zur Industrie im Gesundheitswesen nicht aktiv zur Steuerung des Markts eingesetzt werden.
Wesentliche Änderungen sind nur über mehrjährige Verhandlungen mit den Tarifpartnern möglich. Ein
Gestaltungsspielraum für den Tarif ist damit nicht wirklich vorhanden, was die Flexibilität für den Betrieb
einschränkt.

Und wo sehen Sie die grössten Parallelen zwischen den Branchen?
In beiden Branchen sind zuverlässige Zahlen Voraussetzung, um die betriebswirtschaftlich richtigen Entscheidungen treffen zu können. Ausserdem darf der CFO auch in dieser Branche nicht nur ein Administrator sein. Nur wenn der CFO die Rolle des strategischen Business Partners innehat, ist er für das Unternehmen eine wesentliche Stütze in deren langfristigen finanziellen Entwicklung.

Was waren für Sie die grössten Herausforderungen für Sie beim Wechsel ins Gesundheitswesen?
Es war die Kombination aus dem Branchenwechsel und die Auseinandersetzung mit den Strukturen unseres Unternehmens. Es galt sich das Wissen zu den unterschiedlichen Tarifstrukturen der stationären und ambulanten Bereiche rasch anzueignen. Dazu kamen die verschiedenen Standorte von ZURZACH Care über mehrere Kantone, die wiederum unterschiedlichen kantonalen Regelungen unterstehen.

Und noch eine letzte Frage zu den Themen der nächsten Monate – was steht bei Ihnen zuoberst auf der Prioritätenliste?
Für mich stehen die folgenden Themen an erster Stelle:

  • People-Management und Know-how-Transfer innerhalb der Teams. Ich werde die Stellvertretungsrollen gezielt ausbauen.
  • Vereinfachung der Abläufe durch Digitalisierung:
    Zum Beispiel werde ich die Einführung des digitalisierten Kreditorengenehmigungsprozesses sowie
    ein Vertragsmanagementtool unterstützen.
  • Ebenso zentral ist für mich das Kosten- und Vertragsassessment. Dies wird es uns ermöglichen, die Kostenstruktur zu optimieren und fokussierter zu steuern

Frau Valveri, Herr Altmann, wir wünschen Ihnen weiter hin viel Erfolg und danken Ihnen herzlich für das Gespräch.

ZURZACH Care ist eine führende Unternehmensgruppe im Schweizer Gesundheitswesen für Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Reintegration. Mit 18 Standorten und über 1’100
Mitarbeitenden bietet sie höchste medizinische und therapeutische Kompetenz.
Die Gruppe verfügt über zahlreiche ambulante Zentren, Rehakliniken, Fachklinken und einem umfassenden Reintegrationsanbieter sowie Tochter- und Partnerunternehmen im Bereich Schlafmedizin, Kuren, Traditionelle Chinesische Medizin und mobile Rehabilitation. Zusätzlich dazu investiert ZURZACH Care neben der Forschungsabteilung auch in die Entwicklung von innovativen Behandlungsmethoden und in die lückenlose medizinische Versorgungskette. www.zurzachcare.ch

Keller Unternehmensberatung AG

Unsere Beraterinnen und Berater verfügen alle über eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung sowie eigene Branchenerfahrung. Zahlreiche Projekte und Beratungsaufträge entwickeln unser Know-how und unsere Kompetenz kontinuierlich weiter. Wir verfolgen zudem die Entwicklungen der Branche, um frühzeitig neue Trends und Anforderungen aufnehmen zu können.

Qualität für unsere Kunden

Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel. Wir legen Wert auf eine hohe Qualität unserer Beratungsleistungen und Produkte. Unsere Firma ist seit über 10 Jahren ISO-zertifiziert und arbeitet ständig daran, ihre Prozesse und Beratungsleistungen weiter zu verbessern.

Unternehmensstrategie systematisch gestalten

Die Erarbeitung einer nachhaltigen Strategie ist unabdingbar, wenn sich das Unternehmen nicht zufallsgetrieben entwickeln soll. Eine transparente Ausgangslage, ergänzt z.B. durch eine Einschätzung durch die VR- und GL-Mitglieder mit einer Online-Umfrage, bildet die Basis für die folgende kreative Entwicklungsarbeit.

Wirkungsvolle Unternehmenssteuerung

Die Etablierung eines zeitgemässen Budgetprozesses, der Aufbau eines etwas bewegendes Controllings und Reportings gehören zu den Basisinstrumenten der finanziellen Führung. Verschiedene anerkannte Instrumente, wie zum Beispiel REKOLE® bei den Spitälern und Kliniken, werden aber nach wie vor ungenügend genutzt. Warum?

Messen Sie sich mit den Besten

Die Keller Unternehmensberatung AG verfügt über vielfältige Erfahrungen im Benchmarking von Spitälern, Kliniken, Psychiatrien sowie Alters- und Pflegezentren. Die Benchmarks beinhalten vielfach umfassende Leistungs-, Kosten- und Ressourcenkennzahlen und erlauben, sich und seinen eigenen Betrieb sehr schnell zu positionieren. Mit HEBES Heim-Benchmarking Schweiz steht eine moderne Internet-Lösung zur Verfügung.

Machen Sie die Prozesse schlank und sicher

Die erfolgreiche Optimierung der Prozesse scheitert nicht an der Wahl der Managementmethode. Wichtiger sind: Engagement des Managements, Zielklarheit, verbindliche Verantwortlichkeiten, echte Verfügbarkeit der Schlüsselpersonen, konstruktive Kooperation zwischen den Bereichen, eine gute Kommunikation, Einbezug der Betroffenen, professioneller Einsatz von Instrumenten zur Prozessanalyse und das konsequente Messen der Resultate.

ICT-Strategie entwickeln und umsetzen

Mit einer Abstützung der ICT-Strategie auf die Unternehmensstrategie stellen Sie sicher, dass die Mittel wirkungsvoll und auf das Business ausgerichtet eingesetzt werden. Die Strategie legt den Grundstein für die zu realisierenden Weiterentwicklungen, neue Projekte oder Optimierung der Infrastruktur.

Projekt- und Projektportfolio-Management

Projekte sauber strukturiert abzuwickeln bedingt Erfahrungen im Projektmanagement. Voraus geht immer die Erarbeitung eines klaren, verbindlichen Projektauftrages (Projektcharter). Unsere Berater verfügen über hohe Kompetenzen im Projektmanagement und Projektcontrolling, nicht nur von ICT-Projekten.

Qualität ist unser Credo