Das Alterszentrum Frohmatt in Wädenswil hat im ersten Halbjahr 2023 eine flächendeckende Aktivitätenerhebung im Pflegebereich, ergänzt mit Erhebungen im Bereich der Hotellerie und Facility Management, durchgeführt.
Nina Ain El Fitre, Bereichsleitung Management und Mitglied der Geschäftsleitung (links im Bild) und Monika Pirovino-Zürcher, Vorsitzende der Geschäftsleitung
Monika Pirovino-Zürcher, Vorsitzende der Geschäftsleitung antwortet auf die Frage nach Entscheidungskriterien für die Zusammenarbeit: «Nach der Evaluation der Anbieter für Tätigkeitsanalysen war es klar, dass wir die Analyse mit Keller Unternehmensberatung AG durchführen, da die Erhebungen sehr nutzerfreundlich mit Mobiles durchgeführt werden. Weiter überzeugte uns das Preis- Leistungsverhältnis, die Erfahrung (Benchmark) sowie die Projektleitung bei Keller Unternehmensberatung AG. Von unserer Seite übernahm Nina Ain el Fitre, Bereichsleitung Management, Mitglied der Geschäftsleitung, die Projektleitung.»
In der Frohmatt sind Mitarbeitende der Hauswirtschaft in den Abteilungen der Pflege integriert, im Bereich der Hotellerie und des Facility Managements sind weitere Hauswirtschaftsmitarbeitende angestellt, welche sich um die zentralen Themen (beispielsweise Wäsche, öffentliche Räume, technischer Dienst) kümmern. In der Analyse von Interesse war unter anderem die Aufgabenteilung zwischen pflegerisch ausgebildeten Mitarbeitenden auf den Abteilungen im Vergleich zu anderen Institutionen, welche keine Hauswirtschaftsmitarbeitende im Pflegeteam integriert haben.
Weiter von Interesse war auch, wie sich die unterschiedlichen Settings wie Pflegewohngruppen, Wohngruppen für Menschen mit Demenz etc. in deren Tätigkeiten-Mix auswirken.
Ein Beispiel aus der Analyse hat gezeigt, dass bei nicht bewohnerbezogenen Aktivitäten, bspw. der Organisation von Rapporten und der Pflegedokumentation, Unterschiede in der Verteilung über den Tag oder den Zeitbedarf pro Tag ersichtlich waren.
Frau Ain El Fitre, aus welchen Gründen hat sich die Frohmatt entschieden, eine Tätigkeitenerhebung
durchzuführen?
Eines der Ziele war, Kostentransparenz zu erhalten, um die Kostenrechnung der Realität anzupassen. Weiter war es uns wichtig, zu sehen, wann die Arbeitsintensität in jeder Wohngruppe am höchsten ist und ob diese abgeflacht werden kann. Mit dem Ziel zu prüfen, ob wir Dienstzeiten anpassen oder die Arbeitsverteilung anders organisieren und den Alltag somit effizienter strukturieren können.
Im Bereich Hotellerie und Facility Management legten wir den Fokus vor allem auf Strukturzeiten (Weg- und Leerzeiten), um die Arbeitsläufe effizienter zu gestalten.
Welche Ergebnisse der Auswertung haben Sie überrascht, wo haben Sie Bestätigungen zu Erwartungen
gefunden?
In unserem Wohngruppen-Konzept werden flache Hierarchien gelebt, an erster Stelle steht eine bewohnerzentrierte Pflege und Betreuung, unabhängig der Funktion steht die Lebensqualität der Bewohnenden im Mittelpunkt. Die Analyse hat gezeigt, dass das Aufgabengebiet der FaGe und der Diplomierten Pflegefachpersonen sich kaum in der Tätigkeitsmatrix unterscheidet, was uns doch eher überrascht hat.
Als Fazit werden wir das Aufgabengebiet der Diplomierten Pflegefachpersonen erweitern, damit sie noch mehr Handlungsvielfalt im Alltag ausleben dürfen.
Wie nutzen Sie die Ergebnisse nun intern weiter?
Aus den Ergebnissen können nun verschiedene Massnahmen abgeleitet werden. Die Analyse wird in einem ersten Schritt dem Kader vorgestellt und gemeinsam weitere Schritte in die Wege geleitet.
Weiter wird ein offener Austausch im Sinne von «Best Practice» gefördert um die Prozesse insgesamt zu
optimieren und voneinander zu lernen. Auch wird die Kostenrechnung dem Verteilschlüssel angepasst.